Hilfe! Meine Kollegin sitzt in Asien – Teil 2 Coworking Spaces?! 6 Dinge, die du wissen solltest

Im Rahmen der „New Work Weeks“ beleuchten wir das Thema „New Way of Work“ bei hrdiamonds. Nachdem wir in den letzten Wochen bereits die Themen Remote Work und Homeoffice behandelt haben, widmen wir uns heute den Coworking Spaces.

Unser Teammitglied Lena Strohmayer hat die letzten 10 Monate remote aus Asien für hrdiamonds gearbeitet. In ihrem ersten Beitrag hat Lena wertvolle Tipps zum Thema Remote Work gegeben, die ihr hier nachlesen könnt.

Im heutigen Beitrag möchten wir ihre Erfahrungen und Ratschläge zu Coworking Spaces mit euch teilen. Was sind Coworking Spaces? Was sollte man darüber wissen? Und worauf sollte man bei der Suche nach einem geeigneten Coworking Space achten? Lena gibt euch hilfreiche Antworten und Einblicke.

 

Coworking Space – was ist denn das?

Ein Coworking Space, ist grundsätzlich ein gemeinsam genutzter Raum, in dem verschiedenste Personen zusammenkommen, um (häufig unabhängig voneinander) zu arbeiten. Er bildet einerseits den Arbeitsplatz von digitalen Nomad:innen. Das sind Personen, die keinen festen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt besitzen, sondern herumziehen und von quasi „überall“ arbeiten können. Dies ist meist durch flexible Arbeitsumstände – zumeist Online-Arbeit/Remote Work – möglich und wird heute eine immer beliebtere Arbeits- und Lebensform. Andererseits können auch „Ortsansässige“, also dauerhaft vor Ort lebende Personen, diese Räume nützen und von dort ihrem Job nachgehen. Coworking Spaces sind demnach nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Begegnungszonen, in denen verschiedene Menschen und Kulturen aufeinandertreffen.

Solltet ihr nun auch in Erwägung ziehen eine Weile zu reisen und dabei weiter remote zu arbeiten, kann es am Anfang etwas überwältigend sein, wie man einen guten Coworking Space oder allgemein guten Arbeitsplatz findet. Deshalb gibt es hier eine kleine Checkliste, die durch eigene Erfahrung und viel Ausprobieren entstanden ist.

„Ich habe noch nie so viel darüber nachgedacht, oder nachdenken müssen, was einen guten Arbeitsplatz ausmacht, wie beim remote arbeiten. Arbeiten von überall klingt einfach nur toll, bis man merkt, dass es auch für das Arbeiten von „überall“ bestimmte Dinge gibt, die erfüllt sein müssen.“

1. Gutes Internet

Wir starten gleich mal mit dem Offensichtlichsten, aber auch für die meisten remote Jobs wichtigsten Punkt: man braucht einfach eine gute Internetverbindung! Nichts verlangsamt die Arbeit oder frustriert mehr, als wenn man beim Öffnen jedes Dokuments 5 Minuten (oder mehr …) verliert. Kommt man dann nach dem ewig langen Speichervorgang drauf, dass man am Ende eines Satzes einen Punkt vergessen hat, und somit nochmal speichern muss, ist man dann schon kurz vor dem Verzweifeln. Auch wenn augenscheinlich wichtig, kann man leider trotzdem nicht voraussetzen, dass das Internet in einem Coworking Space einwandfrei funktioniert. Es kann sogar vorkommen, dass man in einem x-beliebigen Café eine bessere Verbindung vorfindet als in einem Coworking Space. Warum? Weil sich im Coworking Space meistens ganz viele andere befinden, die ebenfalls dasselbe Internet nutzen und somit die Leistung für jede:n einzelne:n abnehmen kann. Also, am besten immer überprüfen, was man aus Erfahrungsberichten anderer, oder durch Online-Bewertungen zur Internetverbindung herausfinden kann. Aus persönlicher Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass die Internetverbindung in vielen Coworking Spaces sehr viel besser ist als in meinem Homeoffice in Wien.

2. Gemütliche Sitz- und Arbeitsplätze

Ich weiß nicht, wie es anderen damit geht, aber ich persönlich habe vor meinem remote Arbeiten nie wirklich darüber nachgedacht, wie sich meine Sitzgelegenheiten am Arbeitsplatz gestalten. Vor allem bei Jobs, bei denen man viel Arbeit am Computer erledigt, hat man im Unternehmen meist sowieso gute Bürosessel und höhenangepasste Tische. Spannenderweise ist das nicht in jedem Coworking Space so. Und auch wenn es richtig Spaß macht, mal ein bis zwei Stunden in einem Sitzsack gekuschelt am Laptop herumzutippen, nach mehreren Stunden, Tagen oder sogar Wochen findet man das wahrscheinlich nicht mehr ganz so lustig. Mein Rücken beschwert sich zumindest meist schon nach ein paar wenigen Stunden. Also gerne überlegen, was einem wichtig ist, um gut arbeiten zu können. Braucht man einen Bürosessel? Einen Stehtisch? Eine Couch? Alles ist okay, aber man sollte sich das am besten überlegen – oder noch besser austesten – bevor man sich eine langfristige Mitgliedschaft bei einem Coworking Space nimmt.

3. Ruheräume und weniger ruhige Räume

Die meisten Coworking Spaces, in denen ich gearbeitet habe besitzen verschiedene Zonen oder Räume. Eine Ruhezone, in der man still der eigenen Arbeit nachgeht und keine Gespräche, Telefonate oder Videoanrufe führen darf. Und einen Raum, in dem das alles erlaubt ist. Sollte man jemand sein, der gar nicht damit klar kommt, wenn rundherum Gespräche und Telefonate ablaufen, sollte man beim Suchen eines Coworking Spaces darauf achten, dass es solche Ruheräume gibt. Allgemein kann es richtig gut tun, wenn man mal nicht reden darf und die gesamte Konzentration und Aufmerksamkeit auf den Aufgaben liegen.

4. Call-Rooms

Sollte man im Laufe des remote Arbeitens auch planen, wichtigere Gespräche zu führen, oder einfach etwas mehr Privatsphäre für Meetings benötigen, ist es ein guter Tipp nach Coworking Spaces mit Meeting- oder Call-Rooms Ausschau zu halten. Denn auch, wenn man grundsätzlich im Großraumbüro reden darf, heißt das nicht, dass man das immer möchte, oder der immer das beste Umfeld dafür bietet. Vor allem bei wichtigen Terminen, will man nicht, dass es zu laut wird, jemand ins Bild läuft oder hinter einem plötzlich beginnt Hampelmänner zu machen (und ja, genau das ist mir schon passiert).

5. Extra-Ausstattung

Nicht jeder Coworking Space, wird alles bieten, was das Arbeitsherz begehrt, aber dennoch kann man sich überlegen, was für einen selbst nicht fehlen sollte. Meine absoluten „Must-Have´s“ wären im Moment zum Beispiel Wasserspender und Schließfächer. Im Gegensatz zu Österreich kann man in vielen anderen Teilen der Welt nicht einfach das Wasser aus der Leitung trinken. Dort sollte man sicherstellen, dass dafür vorgesorgt ist. Die meisten Coworking Spaces stellen auch Tee und Kaffee zur Verfügung und einige haben sogar eine ganze Küche. Schließfächer gibt es leider nicht immer, aber wenn, bieten sie einen großen Vorteil. Denn sie ermöglichen, nicht jeden Tag das gesamte Arbeitsequipment hin- und herzutragen und in Mittagspausen ohne Laptop und Co. Essen zu gehen. Manche Coworking Spaces bieten auch zusätzliche Ausstattung, wie Drucker, extra Bildschirme, LAN-Kabel usw. an, all das sollte man bei Bedarf aber unbedingt überprüfen.

Kleiner Hinweis: Adapter für die Steckdosen nicht vergessen, wenn du in ein Land mit anderem Netzwerkstecker reisen solltest. Diese werden meist nicht zur Verfügung gestellt und ohne sie würde sich der Arbeitstag ungewollt verkürzen.

6. Community

Einer der Hauptgründe, warum sich viele Digitale Nomad:innen dazu entscheiden einen Coworking Space zu benutzen, ist die Gemeinschaft dort. Natürlich könnte man auch aus der eigenen Wohnung arbeiten, dort wird man von niemandem gestört, braucht weder Call-Room noch Schließfächer und hat bei guter Internetverbindung möglicherweise das ganze Netzwerk für sich. Aber, dort ist man auch allein und immer in denselben vier Wänden. Schon beim Homeoffice zu Hause fühlen sich manche abgeschottet und einsam. Ist man nun aber auch noch in einem fremden Land, in dem man – vor allem zu Beginn – keine sozialen Kontakte hat, kann das Arbeiten in einem gemeinsam genutzten Raum ein guter Anknüpfungspunkt sein. Hierbei unterscheiden sich jedoch die Maßnahmen der Coworking Spaces sehr stark. Ich habe etwa innerhalb desselben Landes einen Coworking Space erlebt, in dem eigentlich niemand miteinander interagierte – man kam, arbeitete und ging wieder nach Hause – und einen anderen, der häufige Networking-Events, gemeinsame Kaffeepausen und Mittagessen organisierte. Auch hier ist wesentlich herauszufinden, wo man sich selbst wohler fühlt und was einem wichtig ist.

Geheimtipp zum Schluss: Die meisten Coworking-Spaces bieten eine gratis „Führung“ oder einen billigen Tagespass an. Beides ermöglicht dir, vor Abschluss einer längeren Mitgliedschaft einen Eindruck der Räumlichkeiten zu gewinnen!

Nun kennst du verschiedene Punkte, die beim Thema Coworking Space zu beachten sind, welche Möglichkeiten, aber auch eventuelle Unannehmlichkeiten sie bieten können. Abschließend, möchte ich aber vor allem nochmal betonen, dass diese Räume eine Anlaufstellte bilden, für alle, die die Welt entdecken und gleichzeitig arbeiten möchten. Sie ermöglichen Begegnungen und eröffnen Lern- und Anknüpfungsfelder zu neuen Kulturen und einer anderen Form des Arbeitens.

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